Der Shaolin Tempel ist nicht nur in China eine der wichtigsten Kulturstätten. Im August 2010 wurde der Songshan Shaolin Tempel in der Provinz Henan/China und die 1.500 Jahre alte Shaolin Kultur in die Liste der UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.

Erfahren Sie mehr über die Geschichte des Shaolin Tempel Deutschlands, den Muttertempel in China und über die 1.500 Jahre alte Shaolin Kultur.

Der Shaolin Tempel in Deutschland

Shaolin Tempel Deutschland ist weltweit der erste direkte Ableger außerhalb Chinas. Er existiert seit dem Jahre 2001 und wurde im Auftrag Seiner Heiligkeit, der Ehrwürdige Shi Yong Xin, Abt des Muttertempels, gegründet. Dessen Gesandter, Großmeister Shi Yong Chuan, Abt des Shaolin Tempels Deutschland und zwei weitere Mönche, haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Künste, die früher nur innerhalb des Tempels vermittelt wurden, so vielen Menschen wie möglich hier in Europa zugänglich zu machen. Immer mehr Menschen aus Deutschland und den Nachbarländern haben den Wert von Shaolin entdeckt und kommen hierher, um davon geistig und körperlich zu profitieren. So gilt der Tempel in Berlin als das größte chan- buddhistische- Zentrum außerhalb Chinas. Um die Lehren der Tradition nach ohne Einschränkungen ausüben zu können, wurde sich zum Ziel gesetzt, einen authentischen Tempel zu errichten.

Geschichte des Muttertempels

Shaolin – eine 1500 jährige Tradition

Shaolin bedeutet “Junger Wald” und ist auf das Waldgebiet zurückzuführen, in dem das Shaolin Kloster liegt.

Das legendäre, sagenumwobene und in vielen Filmen dargestellte Shaolin-Kloster befindet sich am Fuße des heiligen Gebirges Song Shan. Es ist der Ursprungs Ort für Chan(=Zen)-Buddhismus und die Wiege der Kampfskünste. Erbaut wurde es im Jahr 495 n. Chr. vom chinesischen Kaiser Xiaowen für den indischen Mönch Batuo.

Zum legendären Ruf des Shaolin Klosters hat ein anderer indischer Mönch namens Bodhidharma entscheidend beigetragen. Er war der 28. Nachkomme des historischen Buddha Shakyamuni und kam im Jahre 527 nach Shaolin. Er meditierte zuerst 9 Jahre lang in einer Berghöhle (heute bekannt als Dhamo-Höhle) des Songshan Gebirges. Dadurch entwickelte er den Chan-Buddhismus und auch eine ganze Reihe von Körperübungen. So gilt er als Gründer des Chan-Buddhismus und des Kung Fu. Seine Lehre wurde von seinen chinesischen Schülern weiterentwickelt und vervollständigt. Für diese ist die Verbindung des Buddhismus mit Shaolin-Kung Fu ein Weg, um sich vollständig zu entwickeln und die Wahrheit am eigenen Leib zu erfahren. Es ist auch das einzige Kloster, das Kampfmönche hat. Dies ist auf die Befreiung des Prinzen Li Shimin durch die Shaolin Mönche aus feindlicher Gefangenschaft zurückzuführen. Li Shimin, der später zum Kaiser gekrönt wurde und als der beste Herrscher Chinas bis heute beliebt ist, verlieh den Mönchen von Shaolin große Ehren. Aus Dankbarkeit gab er dem Kloster die Sondergenehmigung, dass im Kloster ab diesem Zeitpunkt auch ganz offiziell Kampfmönche leben durften. So entwickelte sich das Kloster in der ersten Zeit der Tang-Dynastie (618-714) zu einer buddhistischen Hochburg in China. Es hatte mehr als 5000 Hallen und über 2000 Mönche. Damit wurde das Kloster zum Ausgangspunkt für die Verbreitung des Chan-Buddhismus in ganz China und Ostasien, aber auch für die Verbreitung des Zen(=Chan)-Buddhismus in Japan. In der Yuan-Dynastie (1271-1368) wurden gar alle buddhistischen Tempel des Landes vom Kaiser unter die Führung des Abtes des Shaolin Klosters gebracht. Auch in der folgenden Ming-Dynastie (1368 -1644) erlebte die Shaolin Kultur, die aus Buddhismus, Shaolin-Kung Fu und Heilmedizin besteht, einen enormen Aufschwung. Beispielsweise sollen dort mehr als 2500 Mönche gelebt haben.

In der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts wurde das Kloster mehrfach zerstört und verbrannt, seine Mönche in alle Winde vertrieben. Die letzte Zerstörung erfolgte im Jahre 1928. Jedes Mal gelang es den Mönchen, den Tempel wieder aufzubauen und an den alten Ruhm anzuknüpfen. Heute blüht der Shaolin Tempel sowohl als buddhistisches- wie auch als Kampfkunstzentrum wieder auf. Dies ist auch nicht verwunderlich, ist doch eine solche Konzentration von Energie an einem Ort über einen Zeitraum von über 1500 Jahren einmalig.

Der Abt des Shaolin Klosters gilt als der höchste Würdenträger des Chan-Buddhismus, der als eine der größten buddhistischen Schulen weltweit verbreitet ist.

Seine Heiligkeit, der ehrwürdige Großmeister Shi Yong Xin, ist der 30. Abt des Tempels, seit dessen Gründung im Jahre 495 n. Chr.

Er ist seit seiner frühesten Kindheit Mönch. Sein Ziehvater war der damalige Abt des Klosters, Meister Xing Zheng. Im Alter von 22 wurde er als Vorsitzender des Selbstverwaltungskomitees des Shaolin Klosters gewählt und galt als der jüngste führende Mönch in der buddhistischen Welt Chinas. Im Jahr 1999 wurde er im Alter von 34 Jahren als Abt des Shaolin Klosters geweiht. Er ist der einzige buddhistische Religionsführer als Abgeordneter im chinesischen Parlament, dem „Nationalen Volkskongress“.

Durch seine buddhistische Weitsicht und übermenschliche Tatkraft hat Meister Shi Yongxin großen Beitrag zur Pflege und Verbreitung der Shaolin Kultur geleistet. Er hat u.a. die Show-Gruppe der Shaolin Mönche, die Stiftung des Shaolin Klosters für Wohltätigkeit, die Shaolin Akademie für Malerei und Kaligraphie gegründet, das System der Shaolin Kung-Fu Mönche wiederhergestellt, und zahlreiche Bücher und Bildbande über das Shaolin Erbe herausgegeben. Er hat auch große Summen investiert, um das Kloster zu renovieren und den historischen Zustand der Umgebung des Klosters wiederherzustellen. Er hat sich auch aktiv dafür eingesetzt, durch Tourneen von Shaolin Mönchen und Errichtung von Shaolin Zentren dem wachsenden Interesse für die Shaolin Kultur außerhalb von China zu entsprechen. Damit ist sein Beitrag zur Völkerverständigung gar nicht hoch genug zu bewerten.

Durch seine Bemühungen hat das 1500 Jahre alte Shaolin Kloster in- und außerhalb von China eine bisher unvergleichbare Bedeutung gewonnen. Wie ein Magnet zieht es immer mehr Anhänger aus aller Welt an.